Sonntag, 29.04.2001Üble Überraschung zum Frühstück: Skippi
hat eine Toilettenpumpe zerlegt. Jetzt gab es überhaupt keine Diskussion
mehr: zurück zum Vercharterer.Mit vereinten Kräften gelang es heute früh,
per Hand das Großsegel auszuholen. Mit etwas Aufpassen haben wir
das Groß dann deutlich fester gerollt bekommen, so dass es nun auch
per Winsch zu bedienen ist. Stardust machte sich ohne Zögern ans Reparieren der
WC-Pumpe und tauschte anstandslos auch den CD-Player aus, der fast keine
unserer CDs abspielen wollte. Die Musikauswahl wollten wir doch lieber
selbst bestreiten. Joachim ging währenddessen mit unseren Pässen
zum Zoll und meldete uns aus der Eurozone ab. Schon gegen zehn Uhr waren alle Arbeiten beendet und
wir konnten erneut auslaufen. Kurs St. Lucia. Bei Seegang 6 und Windstärke
5 und hartem Am-Wind-Kurs ging's ziemlich die rund 22 Seemeilen wackelig
nach Süden. Als ersten erwischte die Seekrankheit Frank. Katharina
kämpfte mit Würgen und auch Matthis und Joachim wurden grün
um die Nase. Skippi erinnerte sich von einem früheren Törn
in dieser Gegend an die Marigot Bay auf etwa halber Inselhöhe von
St. Lucia: eine von Mangroven umgebene malerische Bucht, in der der Film
Dr. Doolittle gedreht worden ist. Völlig geschützt kam in die Marigot Bay kaum
Wind und keine Dünung, sodass wir perfekt ankern konnten. Wider erwarten
gabs auch kaum Mücken. Hier kamen die ersten "schwarzen Haie" an unser Boot:
einheimische Verkäufer, die von Bananen und Mangos über Fisch
bis T-Shirts alles verkaufen wollten. Joachim überzeugte sie, dass
ihr Angebot für uns nicht das richtige sei: keine langärmligen
T-Shirts, die er als Schutz vor noch mehr Sonnenbrand dringend gebraucht
hätte. Und außerdem sei heute Sonntag und auf der Insel gäbe
es schließlich keine griechisch-orthodoxe Kirche... Ein toller Sonnenuntergang hinter Palmen - der Entschleunigungsprozess
ist in vollem Gange! |